Mit Livestream und Parade in Berlin: Welteierstockkrebstag am 9. Mai

Zum Muttertag richtet die Deutsche Stiftung Eierstockkrebs wieder den Welteierstockkrebstag aus. Die Aktionen rund um den Informationstag sind auch in diesem Jahr wieder im Stream zu sehen, dafür gibt es aber eine Live-Parade in Berlin.

Alljährlich im Mai zum Muttertag richtet die Deutsche Stiftung Eierstockkrebs den Informations- und Aktionstag Welteierstockkrebstag aus. Auch in dieses Jahr wieder im Livestreaming, dafür findet er aber durch die Parade gegen Eierstockkrebs Unter den Linden live vor Ort seinen bunten und musikalischen Abschluss.

Jedes Jahr sind in Deutschland etwa 7.400 Frauen mit der Diagnose Eierstock, Eileier- und Bauchfellkrebs neu betroffen. Die Tumorerkrankung ist in der Bevölkerung eher unbekannt, verläuft häufig mit unspezifischen Symptomen und wird deshalb erst spät diagnostiziert. Aus diesem Grund ist die Prognose der Patientinnen sehr unbefriedigend, obwohl gerade in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in der operativen und medikamentösen Krebstherapie erzielt wurden.

Der internationale World Ovarian Cancer Day wird zum Anlass genommen, um die tabuisierte und lebensbedrohliche Erkrankung Eierstockkrebs und weitere seltene gynäkologische Tumore in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Das Besondere in diesem Jahr ist der einzigartige Schulterschluss Medizin trifft Theater unter der Aktion #BAAM – Berlin Alliance Art and Medicine, die wie die soeben gestartete "Woche der Meinungsfreiheit" #wdm für Solidarität und Toleranz wirbt.

Grenzen zwischen 'gesund' und 'krank' verwischen

Die Deutsche Stiftung Eierstockkrebs verfolgt mit dem Welteierstockkrebstag einen holistischen und solidarischen Ansatz, indem sich Kultur und Medizin gegenseitig befruchten und die Grenzen zwischen 'gesund' und 'krank' verwischt werden. So steht der diesjährige Aktionstag unter dem Motto "Theater gegen Eierstockkrebs". Immer mehr Theaterproduktionen thematisieren die Entwicklung von Medizin und Gesellschaft, nicht zuletzt unter Covid19. Der Welteierstockkrebstag wird von verschiedensten Ensembles unterstützt wie den Münchener Kammerspielen, Wintergarten Berlin, Theater Freiburg, Zentralwerk Dresden sowie Künstlern wie Moritz Rinke, Cheryl Shepard, Kool Savas oder den Tenören The Velvet Rocks.

"Wir wollen das neueste Wissen verständlich vermitteln und den Frauen Mut machen, sich mit Wissen, Selbstbewusstsein und Kreativität dieser Krankheit zu stellen und diese zu überwinden", so Professor Dr. Jalid Sehouli, Leiter des Europäischen Kompetenzzentrum für Eierstockkrebs, Direktor der Frauenklinik der Charité, Initiator der Deutschen Stiftung Eierstockkrebs und Schriftsteller. "Eierstockkrebs ist zu Beginn häufig ein Drama. Wir wollen, dass Patientinnen selbst zu Akteurinnen werden und das Schauspiel des Lebens aktiv mitgestalten und verändern", so Prof. Sehouli weiter.

"Die Sehnsucht nach Ausdrucksformen wie dem Theater, in dem Einfühlung und Beobachtung, Nähe und Austausch sowie Leidenschaft und Menschlichkeit im Mittelpunkt stehen, wächst. An diese Qualitäten des Theaters gilt es sich in Pandemiezeiten zu erinnern, sich auf ihre Rückkehr zu freuen und in der Zwischenzeit vom Format des Theaters zu lernen: das Theater ist als kulturelle Institution von größter Bedeutung und kann auch bei der Krankheitsbewältigung und Gesundheitsstärkung helfen und Aufmerksamkeit für Rand-Themen schaffen", so der Dramatiker und Romanautor Moritz Rinke.

Erneut unterstützt die Schauspielerin Cheryl Shepard die Stiftung und macht sich stark für die betroffenen Frauen. "Sich Gefühlen und Ängsten bewusst zu werden, sich auszudrücken, zu kommunizieren, da tun sich viele Menschen schwer. Hingegen fällt es vielen leichter, sich in die Gefühlswelt in einer fremden Theaterrolle fallen zu lassen und sich selbst auf spielerische Art und Weise Luft zu machen. Damit kümmert man/ frau sich um sich selbst. Zudem macht es Spaß und in einer Theatergruppe ist man nie allein."

Der kommende Sonntag wird in vielfacher Hinsicht ein besonderer Tag mit neuen Impulsen und erstmals wieder eine gemeinsame, öffentliche Stimme für Betroffene Frauen und ihren Angehörigen und Freunden geben. Die Abschlussparade Unter den Linden setzt gerade in COVID-19 Zeiten ein wichtiges Zeichen und Blick auf seltene, aber sehr aggressive Tumorerkrankungen.