Covid-19-Impfung: Gefälschte Pässe im Umlauf

Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt vor gefälschten Impfpässen, die seit einiger Zeit im Umlauf sind. Nicht nur das Herstellen und Vertreiben, auch die Nutzung solcher Papiere sei strafbar, teilte die Behörde mit.

Original nur mit Stempel und Unterschrift

Das Landeskriminalamt (LKA) warnt vor gefälschten Impfpässen, die seit einiger Zeit auch in Niedersachsen im Umlauf sind. Nicht nur das Herstellen und Vertreiben, auch die Nutzung solcher Papiere sei strafbar, teilte die Behörde am Dienstag in Hannover mit.

Die gefälschten Impfpässe sind gelb wie die Originale und werden laut LKA mit Stempel, Unterschrift und angeblicher Chargen-Nummer des Corona-Impfstoffes angeboten. Betrüger bewerben sie laut LKA im Messenger-Dienst Telegram. Der Preis liege zwischen 99 und 250 Euro. Als Ort der angeblichen Impfung würden alle größeren Städte angeboten.

Eine Original-Impfbestätigung gebe es derzeit nur über einen Impfpass oder eine bundeseinheitliche Ersatzbescheinigung, betonte das Landeskriminalamt. Beide seien mit dem Impfstoffaufkleber, einem Stempel des Impfzentrums und der Unterschrift des behandelnden Arztes versehen.

Die Bundesregierung will einen digitalen Impfpass einführen, der fälschungssicher die Corona-Impfungen dokumentiert. Der Nachweis einer Impfung gegen Covid-19 könnte benötigt werden, wenn man zum Beispiel im Sommer in bestimmte Regionen reisen möchte.

Einen Fälschungs-Fall hatte Mitte April eine Ärztin aus dem Landkreis Goslar angezeigt. Sie hatte zufällig bei einem komatösen Patienten blanko Impfausweise, Impfersatzformulare, eine Ersatzbescheinigung sowie Bögen mit Chargennummern entdeckt. Gegen den Mann wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Urkundenfälschung eingeleitet.