Bronchiektasen und haben pathophysiologische Gemeinsamkeiten, in erster Linie die Anwesenheit von chronischer Inflammation und oxidativem Stress.2 In fortgeschrittenen Krankheitsstadien fallen bei Bronchiektasen-Patienten zudem auch Aortensteifigkeit und kardiale Biomarker auf.
Umgekehrt ist bekannt, dass kardiovaskuläre Ereignisse den Verlauf chronischer Atemwegserkrankungen ungünstig beeinflussen, von der Exazerbationshäufigkeit über die Verschlechterung der Lungenfunktion bis hin zu reduzierter Lebensqualität und erhöhter Mortalität.1
Überraschenderweise hat bislang keine Studie diesen klinisch bedeutsamen Zusammenhang systematisch untersucht. Ein Team unter Leitung der Universität Mailand führte daher eine Metaanalyse mit dem Ziel durch, das konkrete Risiko zu beziffern. Aus Daten von über 22 Tsd. Patienten aus neun Studien sprach ein um 42 % erhöhtes Risiko für eine koronare Herzerkrankung (95 % KI 1,30–1,57) sowie ein um 71 % erhöhtes Risiko für Schlaganfälle (95 % KI 1,55–1,89).1
treten dabei insbesondere nach pulmonalen Exazerbationen oder Infektionen der Atemwege häufiger auf und Studiendaten deuten auf eine erhöhte Sterblichkeit durch kardiovaskuläre Ereignisse hin.
Etwa 60 % der werden bei über 70-Jährigen diagnostiziert – ein Alter, in dem kardiovaskuläre Ereignisse die Langzeitprognose und Sterblichkeit besonders stark beeinflussen. Die Autoren sprechen sich daher für eine erhöhte Wachsamkeit bezüglich dieser Risiken sowie die Implementation entsprechender Screening-Maßnahmen aus.2
„Weitere interdisziplinäre Studien sind unerlässlich, um ein tieferes Verständnis des komplexen Zusammenspiels zwischen Entzündung, Immunsystem und endothelialer Dysfunktion bei dieser Patientengruppe zu gewinnen“, schließen die Autoren.1