Psychologische Interventionen bei CED: Kleine Effekte auf Lebensqualität und Psyche

Eine aktuelle Cochrane-Analyse zeigt: Psychotherapie, Patientenedukation und Entspannungstechniken können die Lebensqualität bei CED-Patienten verbessern – auf die Krankheitsaktivität haben sie jedoch kaum Einfluss.

Evidenzlage zu psychologischen Interventionen bei CED

Die aktuelle Cochrane-Analyse umfasst 68 Studien mit über 6.000 Erwachsenen und knapp 300 minderjährigen CED-Patienten. Bei Erwachsenen zeigten psychotherapeutische Interventionen im Vergleich zur Standardbehandlung kleine, aber signifikante Verbesserungen der Lebensqualität (SMD 0,23; 95% KI 0,12-0,34) sowie der Symptome von Depression (SMD -0,27; 95% KI -0,39 bis -0,16) und Angst (SMD -0,29; 95% KI -0,40 bis -0,17). Ähnliche Effekte wurden für Patientenedukation und Entspannungstechniken nachgewiesen. Die Evidenz wurde als moderat eingestuft, hauptsächlich aufgrund methodischer Einschränkungen wie fehlender Verblindung.

Implikationen für die Praxis

Bei Kindern und Jugendlichen mit CED verbesserte multimodale Psychotherapie die Lebensqualität deutlicher (SMD 0,54; 95% KI 0,06-1,02), während die Daten zu Angst und Depression unzureichend waren. Auf die Krankheitsaktivität hatten die psychologischen Interventionen sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern keinen nachweisbaren Einfluss. Psychologische Begleittherapien können als komplementäre Behandlungsoptionen bei CED-Patienten mit psychischen Komorbiditäten also durchaus in Betracht gezogen werden, insbesondere zur Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.

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