Prof. Thiele betont, dass die medikamentöse Therapie die Basis der KHK-Behandlung bleibt, während Patienten mit schweren Symptomen von Revaskularisation durch PCI oder Bypass-Operation profitieren. In der interventionellen Kardiologie werden weiterhin Optimierungen durch funktionelle Testungen und intravaskuläre Bildgebung angestrebt, während große Durchbrüche im Stent-Design noch ausstehen.
Minimalinvasive CABG-Verfahren bieten keinen prognostischen Vorteil, aber verbesserte Patientenerfahrung durch weniger Schmerzen und schnellere Rehabilitation. Dabei spielen kosmetische Vorteile ebenfalls eine Rolle.
Die Bedeutung des interdisziplinären Herz-Teams wird hervorgehoben, um individuell die beste Therapie für Patienten zu wählen. In Deutschland besteht noch Verbesserungspotenzial hinsichtlich der Förderung dieser Zusammenarbeit.
Rehabilitation bleibt essenziell, insbesondere für Patienten mit akutem Koronarsyndrom. Es gibt jedoch Nachholbedarf in Deutschland bei der Implementierung digitaler und telemedizinischer Lösungen, die andernorts wie in Spanien bereits erfolgreich eingesetzt werden. Digitale Medien könnten Rehabilitation effektiver und zugänglicher gestalten.