Ihr Wegweiser durch den Deutschen Rheumatologiekongress 2025
Vom 18. bis 21. September 2025 wird Wiesbaden zum Epizentrum der Rheumatologie. Wir haben für Sie die spannendsten und wichtigsten Sitzungen des diesjährigen Kongresses zusammengefasst.
Die großen Plenarsitzungen: Perspektiven und Weichenstellungen
Die Plenarsitzungen bieten den Blick auf das große Ganze und fassen die übergeordneten Entwicklungen in Versorgung, Forschung und Gesellschaft zusammen. Diese Vorträge von führenden Expertinnen und Experten sind essenziell, um die strategische Ausrichtung des Faches zu verstehen.
Best practice: von den Besten lernen (Donnerstag, 18. Sept., 08:30 - 10:00 Uhr)
- Diese Sitzung wirft einen kritischen Blick auf die Versorgungsrealität in Deutschland, kontrastiert durch die Perspektive der PatientInnen (Rotraut Schmale-Grede) und Daten aus dem Memorandum (Katinka Albrecht). Ein besonderer Fokus liegt auf dem internationalen Vergleich: Was können wir von dänischen Versorgungsmodellen lernen (Oliver Hendricks)? Praxisnahe Lösungsansätze wie das DMP und das Pilotprojekt Rheuma-VOR 4.0 runden die Session ab.
Geschlechtsspezifische Aspekte in der Rheumatologie (Freitag, 19. Sept., 08:30 - 10:00 Uhr)
- Diese Plenarsitzung widmet sich einem hochaktuellen Thema. Basierend auf Daten der Kerndokumentation wird die epidemiologische Situation in Deutschland beleuchtet (Katinka Albrecht), gefolgt von einem tiefen Einblick in die immunologischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Ein Vortrag zu den Erkenntnissen aus dem COVID-19-Register (Rebecca Hasseli-Fräbel) schlägt die Brücke zur aktuellen Forschung.
Autoinflammation, genetische Marker, Inflammasom: Highlights 2025 (Samstag, 20. Sept., 12:15 - 13:45 Uhr)
Den Abschluss der großen Plenarsitzungen bildet ein Deep Dive in die Grundlagenforschung. Renommierte Experten wie Eicke Latz und Cem Gabay beleuchten die zellulären Grundlagen der Autoinflammation und die zentrale Rolle der IL-1-Zytokinfamilie – ein Muss für alle, die die Pathogenese rheumatischer Erkrankungen an vorderster Front verstehen wollen.
Am Horizont der Therapie: Neue Wirkstoffe und Zukunftsstrategien
Die Entwicklung neuer Therapieansätze schreitet mit beeindruckender Geschwindigkeit voran. Diese Sessions geben einen Ausblick auf die Behandlungsoptionen von morgen.
Neue Wirkstoffe (Samstag, 20. Sept., 10:30 - 12:00 Uhr)
- Diese hochkarätige Sitzung, geleitet von Gerhard Krönke und Georg Schett, stellt die Revolution in der Immuntherapie in den Mittelpunkt. Vorträge zu neuen B-Zell-gerichteten Therapien (David Simon) und dem bahnbrechenden Einsatz von (Melanie Hagen) zeigen, wohin die Reise geht. Ein internationaler Blick auf den Einfluss des "Immune Age" (Cornelia Weyand, Stanford) rundet die Session ab.
- Wie sieht die Zukunft aus? (Freitag, 19. Sept., 16:30 - 17:58 Uhr)
- Hier werden die Weichen für die Spondyloarthritiden neu gestellt. Diskutiert werden Änderungen der Klassifikationskriterien (Martin Rudwaleit), die Zukunft der Bildgebung (Sevtap Tugce Ulas) sowie gänzlich neue Therapieansätze (Andreas Ramming).
Klinische Praxis im Fokus: Die WIN-Sessions und Leitlinien-Updates
Für den direkten Transfer in den Behandlungsalltag sind die „What’s Important and New“-Sitzungen und das Leitlinien-Update unverzichtbar.
WIN-Sessions (Donnerstag & Samstag)
- In zwei kompakten Blöcken erhalten Sie das Wichtigste und Neueste zu den zentralen Krankheitsbildern:
- PMR / RZA, SLE, Sjögren-Syndrom (Do., 10:30 - 12:00 Uhr) mit Updates von Christian Dejaco, Johanna Mucke und Diana Ernst.
- RA, , axSpA (Sa., 08:30 - 10:00 Uhr), präsentiert von den Experten Christoph Fiehn, Michaela Köhm und Xenofon Baraliakos.
DGRh-Leitlinien UpDate 2025 (Freitag, 19. Sept., 16:30 - 18:00 Uhr)
- Ein Pflichttermin für alle praktisch tätigen Rheumatolog:innen. Vorgestellt werden die neuen S3-Leitlinien zum Management kardiovaskulärer Komorbiditäten und zur sowie die S2k-Leitlinie zur systemischen Sklerose. Ein spannender Ausblick auf die Leitlinienerstellung im Zeitalter von KI (Philipp Bosch) zeigt zukünftige Entwicklungen auf.
Diagnostische Herausforderungen: Von Mimics bis zur innovativen Bildgebung
Ein scharfer diagnostischer Blick ist der Schlüssel zum Therapieerfolg. Diese Sessions schärfen Ihre Sinne für Differenzialdiagnosen und neue Methoden.
Mimics in der Rheumatologie (Donnerstag, 18. Sept., 14:45 - 16:15 Uhr)
- Nicht alles, was wie Rheuma aussieht, ist auch Rheuma. Diese Sitzung widmet sich den großen Imitatoren und Fallstricken bei Vaskulitis (Martin Krusche), Kollagenosen (Diana Ernst) und Arthritis (Bernhard Manger).
Neues zur Bildgebung: FAPI-PET in der rheumatologischen Diagnostik (Samstag, 20. Sept., 08:30 - 10:00 Uhr)
- Ein vielversprechender neuer Ansatz in der Bildgebung wird hier vorgestellt. Die Sitzung beleuchtet die Grundlagen des FAPI-PET und dessen Potenzial bei Gelenkerkrankungen, der systemischen Sklerose und der Großgefäßvaskulitis.
Hilfe, Frau Doktor, mein Rheumabefund ist positiv! (Samstag, 20. Sept., 10:30 - 12:00 Uhr)
- Eine äußerst praxisnahe, fallbasierte Sitzung zur korrekten Einordnung von Labor- und Bildgebungsbefunden. Anhand von vier Szenarien (positiver Myositisblot, auffälliger Ultraschall, positive Virusantikörper bei Fatigue, auffälliges Röntgenbild) wird der Umgang mit potenziell falsch-positiven Ergebnissen diskutiert.
"The Great Debate": Kontroverse Themen auf dem Prüfstand
Wo liegen die aktuellen Bruchlinien der klinischen Diskussion? Diese Sitzung verspricht eine lebhafte und kritische Auseinandersetzung mit zwei zentralen Fragen der Rheumatologie.
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The Great Debate (Freitag, 19. Sept., 16:30 - 18:00 Uhr)
Hier treffen starke Meinungen aufeinander:
- Wann braucht man PET-CT in der Rheumatologie? Torsten Witte argumentiert für einen häufigeren Einsatz, Valentin Sebastian Schäfer plädiert für eine Nutzung nur in seltenen Sonderfällen.
- Brauchen wir noch Glukokortikoide zur Primärtherapie der RA? Freuen Sie sich auf ein Pro von Frank Buttgereit und ein Contra von Rebecca Hasseli-Fräbel.
Über den Tellerrand: Interdisziplinäre Schnittstellen
Rheumatologie endet nicht an den Gelenken. Diese Sessions fokussieren auf lebenswichtige Komorbiditäten und Notfallsituationen.
Die Lunge und die Niere im Fokus (Freitag & Samstag)
- Zwei dedizierte Sitzungen beleuchten die interdisziplinäre Zusammenarbeit: "Interstitielle Lungenerkrankungen – was Rheumatolog:innen wissen sollten" (Fr., 10:15 - 11:45 Uhr) und "Die Niere im Fokus" (Sa., 08:30 - 10:00 Uhr) bieten umfassende Updates zu Diagnostik und Therapie bei Lupusnephritis, AAV und anderen Systemerkrankungen.
Early Bird Session: Notfälle in der Rheumatologie (Donnerstag, 18. Sept., 07:30 - 08:15 Uhr)
- Starten Sie den Kongresstag mit einem essenziellen Thema. Werner-J. Mayet und Alexander Pfeil geben einen kompakten Überblick über rheumatologische Notfälle, die schnelles und korrektes Handeln erfordern.
Dieser Überblick stellt nur eine Auswahl aus dem reichhaltigen Programm des Deutschen Rheumatologiekongresses 2025 dar. Wir laden Sie herzlich ein, das vollständige Programm zu erkunden und sich Ihre persönliche Agenda für eine erkenntnisreiche und inspirierende Zeit in Wiesbaden zusammenzustellen.